Streifzüge aus meiner Arbeitswelt
aus meiner Tätigkeit bei BASF AG in
Ludwigshafen/Rhein,
Bereich Anlagenbau/Projektierung

Bild: Anlage zur Erzeugung von
Phthalsäureanhydrid
PSA-Verfahren auf der Basis von o-Xylol
Prinzip:
Phthalsäureanhydrid wird durch eine katalytische
Oxidationsreaktion von ortho-Xylol mit Luftsauerstoff erzeugt.
Die Reaktion:
Die Oxidation von o-Xylol zu Phthalsäureanhydrid wird heute in
Röhrenreaktoren,
die mit Salzschmelze gekühlt werden, durchgeführt. Für
das
BASF-Verfahren wird seit 1968 ein kugelförmiger Katalysator
verwendet.
Der sehr selektiv arbeitende Katalysator besteht aus einem
kugelförmigen Träger mit einem Durchmesser von ca. 7mm. Die
auf der Oberfläche aufgetragene aktive Masse besteht zu ca. 90%
aus Titandioxid und ca. 10% Vanadiumpentoxid.
Die mit diesem Katalysator erzielbare Ausbeute liegt bei ca. 110 kg
Phthalsäureanhydrid
bezogen auf 100 kg eingesetztes o-Xylol.
Die Oxydation von o-Xylol verläuft nach folgender Gleichung:
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Informationen
Ergänzend sei noch zu Bemerken, daß Phthalsäureanhydrid
auch
durch Oxidation von Naphthalin gewonnen werden kann. Hierfür gilt
folgende
Reaktionsgleichung:
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Die PSA-Gewinnung auf Naphthalin-Basis wurde erstmalig 1872 bei BASF im
technischen
Maßstab durchgeführt. Heute hat dieses Verfahren kaum noch
eine
Bedeutung.
Das
Verfahren:
Beim BASF-Verfahren wird o-Xylol aufgeheizt und in den ebenfalls
erhitzten
Luftstrom eingeführt, wobei das o-Xylol verdampft. Aus
Sicherheitsgründen bleibt die Luft/o-Xylol-Konzentration unterhalb
der unteren Explosionsgrenze. Das Gemisch wird durch einen
Röhrenreaktor geleitet, wobei dann die exotherme
Teiloxydation an dem oben beschriebenen Katalysator stattfindet. Die
bei
der Umsetzung entstehende Wärme wird von einer Salzschmelze
abgeführt
und im Salzbadkühler zur Erzeugung von Prozeßdampf genutzt,
der
teilweise im PSA-Verfahrensablauf eingesetzt wird.
Überschüssiger Dampf kann in das Werksnetz abgegeben werden.
Die den Reaktor verlassende Gase werden in Gaskühlern
vorgekühlt, anschließend einem Abscheidesystem
zugeführt, wobei sich das Phthalsäureanhydrid in fester Form
an
Rippenrohren in den Abscheideapparaten niederschlägt. Diese
Rippenrohrabscheider
werden in einem automatischen Schaltzyklus mit einem
Wärmeträgeröl
gekühlt (das PSA scheidet sich ab), anschließend wird
aufgeheizt
(das PSA wird geschmolzen und in einem Behälter gesammelt) . Die,
den
Abscheider verlassenden Abgase, enthalten immer noch geringe Mengen
Phthalsäureanhydrid
sowie auch andere Oxyidationsprodukte. Deshalb werden die Abgase einer
Wasserwäsche zugeführt. Aus dem Abwasser kann als
Hauptnebenprodukt Maleinsäureanhydrid gewonnen werden. Das in den
Abscheidern abgeschmolzene Roh-PSA wird im weiteren
Verfahrensablauf zum Zwecke der Reinigung einer Destillation
zugeführt.
Stoffwerte: ortho-Xylol
- Angaben erfolgen ohne Gewähr! -
- Name: O-XYLOL
- Synonyme: 1,2-DIMETHYLBENZOL
- Summenformel: C8H10
- Molmasse: 106.17
- Dichte: 0.88
- Siedepunkt (°C): 144
- Schmelzpunkt (°C): -25
- Flammpunkt (°C): 29
- WGK: 2 - wassergefährdender Stoff
- MAK mg/m3: 440
- MAK ml/m3: 100
- Gefahrenhinweise: Xn - Gesundheitsschädlich
- fruchtschädigender Stoff: D
zurück
- Produktbeschreibung:
- o-Xylol ist eine farblose Flüssigkeit mit
charakteristischem Geruch.
Gefahren für Mensch und Umwelt
o-Xylol ist leicht entzündlich und kann mit starken
Oxidationsmitteln oder Leichtmetallen heftige bis explosionsartige
Reaktionen eingehen.
Die Dämpfe von o-Xylol reizen die Augen, Schleimhäute,
Atemwege und können Lungenödeme hervorufen. Der Hautkontakt
kann Blasenbildung und Dermatitis verursachen. Gefahr der
Hautresorption. Längere Exposition führt zu Schädigungen
des ZNS, was mit Kopfschmerzen, Schwindel, Erregung, Krämpfen und
unterUmständen mit Narkose einhergeht. Eine
fruchtschädigende Wirkung kann nicht ausgeschlossen werden.
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Stoffwerte:
Phthalsäureanhydrid
- Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr! -
- Name: PHTHALSAEUREANHYDRID
- Synonyme: BENZOLDICARBONSAEUREANHYDRID
- Summenformel: C8H4O3
- Molmasse: 148.12
- Dichte: 0.46
- Siedepunkt (°C): 285
- Schmelzpunkt (°C): 130 - 132
- Flammpunkt (°C): 152
- WGK: 0 - im allgemeinen nicht wassergefährdender
Stoff
- Gefahrenhinweise: Xi - Reizend
- fruchtschädigender Stoff: D
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Produktbeschreibung:
Farblose Kristalle mit schwach aromatischem Geruch.
Gefahren für Mensch und Umwelt
Reizt die Atmungsorgane, Augen und die Haut.
Verursacht beim Einatmen Husten und Atemnot.
Nicht mit Wasser, Alkalihydroxiden und Salpetersäure in
Verbindung bringen.
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Stoffwerte: Naphthalin
- Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr! -
- Name: NAPHTHALIN
- Summenformel: c10h8
- Molmasse: 128.16
- Dichte: 0.54
- Siedepunkt (°C): 218
- Schmelzpunkt (°C): 79 - 84
- Flammpunkt (°C): 79
- WGK: 2 - wassergefährdender Stoff
- MAK mg/m3: 50
- MAK ml/m3: 10
- Gefahrenhinweise: Xn - Gesundheitsschädlich
zurück
- Produktbeschreibung:
- Naphthalin ist ein weißer, charakteristisch
riechender Feststoff.
- Gefahren für Mensch und Umwelt
- Naphthalin verdampft bereits merklich bei
Raumtemperatur. Die am Schmelzpunkt entweichenden Dämpfe bilden
mit
Luft ein zündfähiges Gemisch. Mit starken Oxidationsmitteln
(z.B.
Chromtrioxid) erfolgen heftige Reaktionen.
- Dämpfe und Stäube reizen Augen
und Atemwege. Einatmen der Dämpfe kann zu Kopfschmerzen und
Übelkeit
führen. Bei häufigem Kontakt sind Hautentzündungen
möglich.
Einige Personen sind hypersensitiv gegenüber Napht halin und
reagieren
auf geringen Hautkontakt mit schwerer Hautentzündung.
Patente zur Herstellung von Phthalsäureanhydrid
Katalysator zur Herstellung von Phthalsäureanhydrid
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___________________________________________________zuletzt
geändert: 29.07.2024 |
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